Darmkrebs Symptome

Wissen in 30 Sekunden

  • Darmkrebs verursacht in frühen Stadien meist keine Symptome.
  • Die bösartigen Tumore wachsen schleichend und verursachen erst ab einer bestimmten Größe oder nach Ausbreitung auf andere Organe Beschwerden.
  • Erste Darmkrebs-Anzeichen sind unspezifisch, z. B. Abgeschlagenheit und ungewollter Gewichtsverlust.
  • Im fortgeschrittenen Stadium kommt es häufig zu Blut im Stuhl, veränderten Stuhlgewohnheiten, bleistiftdünnem Stuhl, Schmerzen und Krämpfen bis hin zum Darmverschluss.
  • Mögliche Symptome sollte man umgehend ärztlich abklären lassen, da bei Früherkennung bessere Heilungschancen bestehen.
  • Darmkrebs kann mit regelmäßigen Stuhltests und Darmspiegelung i. d. R. frühzeitig entdeckt werden.

Was ist Darmkrebs?

Darmkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung, die im Dickdarm (Kolon) oder im Enddarm (Rektum) auftritt. Der medizinische Fachbegriff heißt kolorektales Karzinom (KRK). Jährlich erkranken etwa 55.000 Menschen in Deutschland an dieser Krebsform, 23.000 Menschen pro Jahr sterben an ihr. Sie ist bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung, bei Frauen die zweithäufigste. Da Darmkrebs Symptome meist erst in fortgeschrittenen Stadien der Krankheit auftreten, sind Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung sehr wichtig.

 

Welche ersten Symptome können auf Darmkrebs hinweisen?

In der Regel spüren Patienten mit kolorektalen Karzinomen keine typischen Frühsymptome. Erst im späteren Verlauf der Erkrankung treten häufig unspezifische Symptome auf, beispielsweise Blässe, Müdigkeit, Leistungsabfall oder ungewollter Gewichtsverlust. Ebenso kommt es meist zu Magen-Darm-Beschwerden. Dazu gehören:

  • Veränderungen bei den Stuhlgewohnheiten
  • Bauchschmerzen und -krämpfe
  • Wechsel von Durchfall und Verstopfung
  • Blut- und Schleimbeimengungen im Stuhl
  • bleistiftdünner Stuhl
  • zwingender Stuhldrang ohne Entleerung

Manchmal verursacht Darmkrebs Symptome wie Schmerzen im Rücken oder im Becken.

 

Welche Warnsignale sollten Betroffene ernst nehmen?

Generell sollte man veränderte Stuhlgewohnheiten, vermehrte Verstopfung, Durchfälle und Blähungen, anhaltende Schmerzen und Krämpfe und insbesondere Blut im Stuhl stets ärztlich abklären lassen. Dasselbe gilt bei Gewichtsverlust ohne erkennbaren Grund, Blässe und häufiger Abgeschlagenheit. Die genannten Beschwerden können auch harmlose Ursachen haben. Klarheit kann jedoch nur eine ärztliche Untersuchung bringen.

 

Treten bei Darmkrebs immer Symptome auf?

Darmkrebs wird als „stille Erkrankung“ bezeichnet. Es kann Jahre oder auch Jahrzehnte dauern, bis sich aus gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut Zellen einer bösartige Krebserkrankung entwickelt haben, die erkennbare Alarmsignale verursachen. Diese treten in der Regel erst im fortgeschrittenen Stadium auf.

 

Welche Ursachen hat Darmkrebs?

Darmkrebs entwickelt sich fast immer aus einer gutartigen Vorstufe der Erkrankung. Dabei handelt es sich um Ausstülpungen der Darmschleimhaut, sogenannte Darmpolypen. In manchen Fällen vermehrt sich das Gewebe unkontrolliert und wächst zu einem Darmkrebs heran. Mehrere Faktoren können zusammenwirken und die Entstehung der Krebserkrankung begünstigen. Dazu zählen Lebensstil und bestimmte Vorerkrankungen ebenso wie eine genetische Veranlagung.

Nikotin und Alkohol

Körpergewicht

Bewegungsmangel

Ernährungsgewohnheiten

Genetische Ursachen

Chronische Darmerkrankungen

Wie wird Darmkrebs diagnostiziert?

Nach einem ausführlichen Patientengespräch (Anamnese) wird ein Stuhltest durchgeführt. Bei Verdacht auf Rektumkarzinom wird der Enddarm durch Abtasten untersucht. Etwa 50 % aller Enddarm-Tumore werden so entdeckt.8 Entscheidende Hinweise – sowohl im früheren Stadium als auch bei ausgeprägten Symptomen – liefert die Darmspiegelung (Koloskopie). Hierbei kann Gewebe zur Laborkontrolle entnommen werden. Auch können Polypen abgetragen werden. Weitere Diagnose-Methoden sind die Blutuntersuchung, Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen, Computertomographie (CT) und Positronenemissionstomographie (PET).

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn der Krebs noch nicht in andere Organe gestreut hat, ist die Operation die wichtigste Therapiemaßnahme. Dabei wird der Tumor mit den anliegenden Lymphknoten vollständig entfernt. In der Regel erfolgt bei Patienten mit Dickdarmkrebs noch eine Chemotherapie. Bei Enddarmkrebs werden häufig vor der Operation Bestrahlung und Chemotherapie durchgeführt und nach der OP erfolgt eine weitere Chemotherapie. Bei Patienten mit Absiedelungen in andere Organe (Metastasen) setzt man meist auf eine Chemotherapie und gibt zielgerichtete Medikamente.

 

Wie verläuft Darmkrebs?

Die Darmkrebserkrankung wird anhand des UICC-Schemas der Union for International Cancer Control in Stadien von 0 bis IV eingeteilt. 0 steht für die Frühform des Tumors, Stadium IV für den fortgeschrittenen Krebs mit Absiedelungen in Lymphknoten und andere Organe. Daneben kommt die TNM-Klassifikation zur Anwendung. Sie teilt die Tumorgröße in T1 bis T4 ein. N0 bis N3 bezeichnet nicht befallene bis stark befallene Lymphknoten. M0 bedeutet keine Metastasen, M1 heißt Metastasenbildung.

Die Lebenserwartung bei Darmkrebs

Die Nachsorge beim Kolonkarzinom

Wie kann man vorbeugen?

Eine wichtige Vorsorgemaßnahme ist es, gesund zu leben und sich viel zu bewegen. Empfohlen werden täglich 30 bis 60 Minuten moderater körperlicher Aktivität. Das Körpergewicht sollte im Normbereich liegen. Auf die bekannten Risikofaktoren Nikotin und Alkohol sollte man verzichten und viele Ballaststoffe, Gemüse und Obst zu sich nehmen. Rotes Fleisch und Wurstwaren sollte man meiden. Auch Früherkennung ist wichtig (Okkultbluttest auf Blutbeimengungen im Stuhl und Darmspiegelung bzw. Koloskopie).

 

Woran erkennt man eine gute Klinik für Darmkrebs?

Eine gute Klinik bei Darmkrebs Symptomen und kolorektalem Karzinom hat eine erfahrene Spezialabteilung für Darmerkrankungen. Sie arbeitet zudem interdisziplinär mit anderen Fachabteilungen zusammen: Patienten sollten ganzheitlich betrachtet werden und die Onkologie eng mit der Gastroenterologie, Chirurgie und der Abteilung für Innere Medizin kooperieren. Ebenso wichtig sind die psychosoziale Betreuung und die Darmkrebs-Nachsorge. Aufschluss über die Qualität der Klinik geben zudem Patientenbewertungen, Auszeichnungen und Zertifizierungen.

 

FAQ

Darmkrebs so fing es an: Über welche Alarmsignale berichten Patienten?

Blut im Stuhl: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Darmkrebs ist?

Welche anderen Ursachen kann es geben, wenn Blut im Stuhl ist?

Darmkrebs Symptome Frau: Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede?

Wo hat man Schmerzen bei Darmkrebs?

Quellenliste

1 Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (2017): „Gastrointestinale Tumoren“. 1. Auflage, Urban & Fischer Verlag / Elsevier GmbH, S. 279 f.

2 Ebd.

3 Darmkrebs.de, „Bewegung“, https://www.darmkrebs.de/ernaehrung-lebensstil/gesunder-lebensstil/bewegung (Letzter Abruf 13.03.2025)

4 Deutsche Krebsgesellschaft e. V. a. a. O., S. 278 f.

5 Ebd., S. 277 f.

6 Sieg, A., Seitz, Helmut K. (Hrsg.) (2004): „Darmkrebsprävention: Früherkennung und Vorbeugung“. 1. Auflage, Schlütersche, S. 72 ff.

7 Krebsinformationsdienst.de: „Darmkrebs: Risikofaktoren und Vorbeugung“, Stand: 23.11.2020, https://www.krebsinformationsdienst.de/darmkrebs/risikofaktoren (Letzter Zugriff: 13.03.2025)

8 H.-D. Allescher et al. (Hrsg.), (2004): „Hilfe bei Darmkrebs: Vorsorge für die ganze Familie, alles über Diagnose und Therapie. Mit Darmkrebs leben“. 1. Auflage, TRIAS, S. 21 ff.

9 Internisten im Netz: „Darmkrebs: Prognose & Verlauf“, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/darmkrebs/prognose-verlauf.html (Letzter Zugriff: 13.03.2025)

10 DGCH, Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e. V.: „Geschlechterunterschiede bei Darmkrebs: Vorsorgezeitraum für Frauen muss verlängert werden“, 05.12.2019, https://www.dgch.de/index.php?id=99&L=478&tx_news_pi1%5Bnews%5D=1198&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fed2579c0e48fb6851ef458bfcd6237f (Letzter Abruf 13.03.2025)