Defibrillator-OP

Wissen zur Defibrillator-OP in Kürze

  • Implantierbarer Defibrillator (ICD) soll u.a. vor plötzlichem Herztod schützen
  • Gerät gibt bei Bedarf elektrische Impulse an Herzmuskel ab
  • ICD-Implantation kann minimal-invasiv erfolgen
  • Operation mit lokaler Betäubung und 24 bis 48 Stunden Klinikaufenthalt
  • regelmäßige Kontrolle des Defis ist erforderlich

Was ist ein Defibrillator?

Bei einem Defibrillator handelt es sich um ein medizinisches Gerät, mit dessen Hilfe kontrollierte Stromstöße abgegeben werden können. Diese werden beispielsweise zur Wiederbelebung bei einem plötzlichen Herzstillstand genutzt, um das Herz durch den elektrischen Impuls wieder zum Schlagen zu bringen. Im Jahr 2020 wurden deutschlandweit insgesamt mehr als 21.000 ICD-Operationen durchgeführt1.

Was ist ein Defi-ICD-System?

Wie funktioniert ein ICD-Defi?

Was ist der Unterschied zwischen Herzschrittmacher und Defi?

Wann sollte ein Defibrillator eingesetzt werden?

In Frage kommt die Implantation des Geräts vor allem für Menschen mit Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen. Letztere können so intensiv werden, dass sich aus ihnen ein Kammerflimmern entwickelt und der plötzliche Herztod eintritt. Dabei pumpt der Herzmuskel derart schnell, dass er sich nicht mit Blut füllen kann. Unbehandelt kann Kammerflimmern innerhalb weniger Minuten zum Tode führen. Kammerflimmern tritt häufig in Verbindung mit einem Herzinfarkt auf2.

Ob und wann ein Defibrillator eingesetzt werden sollte, besprechen Patienten individuell mit ihrem behandelnden Kardiologen. Grundsätzlich sind mehrere Szenarien denkbar, bei denen eine Defibrillator-OP angemessen sein kann3,4:

  • bereits aufgetretenes Kammerflimmern mit Herzstillstand
  • schwerer Herzinfarkt mit daraus resultierender Pumpschwäche des Herzens
  • koronare Herzkrankheit und stark eingeschränkte Leistungsfähigkeit der linken Herzkammer
  • Herzerkrankungen mit Auswurffraktion der linken Herzkammer unter 35 %

Erfolgt das Einsetzen des Defibrillators ambulant oder stationär?

Der Eingriff erfolgt minimal-invasiv – eine Defibrillator-OP am offenen Herzen ist nicht erforderlich. Trotzdem handelt es sich bei der Operation um einen Eingriff, der meist nicht ambulant durchgeführt werden sollte. Patienten verweilen nach der Implantation meist für 24 bis 48 Stunden in der Klinik, damit auf mögliche Komplikationen sofort reagiert werden kann.

 

Ablauf einer Defibrillator-OP

Genauso wie das Einsetzen eines Herzschrittmachers ist auch die Implantation eines Defis heute als Standardeingriff zu bewerten. Den Defibrillator einzusetzen, dauert normalerweise nicht länger als 90 Minuten. Eine Vollnarkose ist nicht erforderlich. Die genauen Einzelheiten besprechen Patienten mit ihrem behandelnden Arzt. Dieser setzt nicht nur die optimale Narkoseart fest, sondern erklärt auch ausführlich, wie man sich vor und nach dem Eingriff verhalten sollte.

Vorbereitung

Einsetzen des Defis

Nach der OP

Ist eine Defibrillator-Nachsorge und Kontrolle notwendig?

In den ersten Tagen, nachdem der ICD implantiert wurde, sollten Patienten die Wunde regelmäßig vom Arzt kontrollieren lassen. Zudem ist nach mehreren Wochen eine Kontrolle in der Klinik erforderlich, in welcher der Kardioverter-Defibrillator implantiert wurde. Alle drei Monate ist außerdem ein Besuch bei einem niedergelassenen Arzt (Kardiologen) empfehlenswert. Dieser überprüft die Funktionsfähigkeit des Geräts. Überdies muss das Aggregat alle drei bis fünf Jahre ausgetauscht werden. Hierbei können die Elektroden meist im Körper verbleiben.

Welche Kliniken führen eine Defibrillator-OP durch?

Die meisten Kliniken, die einen Herzschrittmacher einsetzen, führen auch Defibrillator-OPs durch. Entscheidend ist, dass das jeweilige Krankenhaus über eine erfahrene Abteilung für Kardiologie mit entsprechendem Fachpersonal verfügt. Die Behandlung in einer Fachklinik, wie zum Beispiel einem Herzzentrum oder einer spezialisierten Kardiologie-Klinik, ist normalerweise nicht erforderlich.

Häufige Fragen zur Defibrillator-OP

Ist eine Defibrillator-OP eine Standardoperation?

Welche Risiken hat eine Defibrillator-OP?

Wie lange muss man nach einer Defi-OP im Krankenhaus bleiben?

Wie lange hält ein Defibrillator?

Was sind mögliche Nebenwirkungen eines Defibrillators?

Was muss man als Patient mit einem Defi beachten?

Quellenliste

Markewitz, Andreas et al. „Jahresbericht 2020 des Deutschen Herzschrittmacher- und Defibrillator-Registers“, 2. Teil, Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG), Berlin, S. 4, https://pacemaker-register.de/wp-content/uploads/Jahresbericht-2020-des-Deutschen-Herzschrittmacher-und-Defibrillatorregister-Teil-2-Implantierbare-Cardioverter-Defibrillatoren-ICD.pdf (Datum des Zugriffs: 22.03.2023)

2 Haverkamp, Wilhelm et al. „Kammerflimmern“, In: Moderne Herzrhythmustherapie, 2003, Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart, S. 241, DOI: 10.1055/b-0034-5251,https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-5251 (Datum es Zugriffs: 27.03.2023)

3 BAO Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V., „Einpflanzung eines automatischen implantierbaren Kardio-Defibrillators (AICD)“,https://www.operieren.de/e3224/e10/e6846/e6851/e7557/ (Datum des Zugriffs: 27.03.2023)

4 Deutsche Herzstiftung e.V. „Wenn das Herz aus dem Takt kommt: Alles über implantierbare Defibrillatoren“,https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzrhythmusstoerungen/herzschrittmacher-und-defibrillatoren/defibrillatoren (Datum des Zugriffs: 27.03.2023)