Herzkatheteruntersuchung

Bei der Linksherzkatheteruntersuchung und -behandlung, können neben der Darstellung der Herzkranzgefäße die Linksherzfunktion, die Herzklappenfunktion und die Druckverhältnisse in Aorta und Herzmuskel überprüft und anschließend eine lebensrettende Ballonaufweitung (PTCA / PCI) mit sichernder Stentimplantation zur Behebung von  lebensbedrohlichen Herzkranzgefäßveränderungen bei der koronaren Herzkrankheit durchgeführt werden.

Die Linksherzkatheteruntersuchung wird bis zu mehrere hundert Male im Jahr allein im Landkreis Lüchow-Dannenberg und den benachbarten Regionen bei Patienten mit akuten Herzinfarkten durchgeführt, die mit dem Notarztwagen direkt in das zentrale Herzkatheterlabor der Elbe-Jeetzel-Klinik als den gesamten Kreis versorgendes Zentrum gefahren werden.

Das Herzkatheterlabor der Elbe-Jeetzel-Klinik ist mit moderner Technik und komplexen Kreislauf- und Atmungsunterstützungssystemen (u.a. IABP, d.h. über die Hauptschlagader geführtes Ballonpumpensystem zum Kreislauferhalt bei schwerstkranken, instabilen Patienten im herzbedingten Schockzustand) ausgestattet, so dass auch komplizierte Behandlungen auf höchstem klinischen Niveau erfolgen und damit auch schwere Herzinfarkte erfolgreich behandelt werden können.

Die Untersuchung der rechten Seite des Herzens dient in erster Linie der Darstellung der Druckverhältnisse im rechten Herzen. Zudem können die Pulmonalarterien genauer untersucht werden. Dadurch können nach Abschluss des Eingriffs nicht nur Aussagen über die Herzgesundheit, sondern auch über die Lungengefäße getroffen werden.

Um das Risiko während der minimal-invasiven Untersuchung so gering wie möglich zu halten, findet vor dem Eingriff ein ausführliches Gespräch zwischen Arzt und Patient statt. Hier werden alle bestehenden Vorerkrankungen und etwaige Medikamenteneinahmen genau besprochen.

Zudem wird ein EKG erstellt und eine Blutuntersuchung durchgeführt. Weiterhin wichtig sind aktuelle Laborwerte zur Nierenfunktion sowie Schilddrüsenwerte. Das ist wichtig, um sicherzugehen, dass das Kontrastmittel gut verarbeitet werden kann. Je nach Untersuchungsgrund können ggf. auch Lungen- oder Ultraschalluntersuchungen notwendig sein.

Die Untersuchung des Herzens mit einem Katheter findet immer in einem Herzkatheterlabor statt. Eine Vollnarkose ist nicht notwendig. Patienten erhalten eine örtliche Betäubung an der Einstichstelle. Über einen Zugang an Handgelenk oder Leiste (selten Ellenbeuge) wird ein Katheter durch die Schlagader bis zum Herzen geschoben. Um die richtige Lage und Positionierung des Katheters sicherzustellen, werden während der Untersuchung Röntgenbilder angefertigt. Zudem erhält der Patient ein Kontrastmittel.

Die Dauer der Katheteruntersuchung am Herz hängt davon ab, was genau untersucht werden muss und ob eine weiterführende Behandlung (zum Beispiel das Setzen eines Stents) erforderlich ist. Im günstigsten Fall ist die Untersuchung binnen 30 Minuten abgeschlossen. Bei weiterführenden Therapien kann sich der Eingriff auf mehrere Stunden verlängern.

Grundsätzlich ist das Risiko sehr gering. Für Kardiologen ist die Untersuchung bzw. Behandlung mit dem Herzkatheter ein Routineeingriff, der in vielen Kliniken jährlich mehrere hundert Mal durchgeführt wird.

Trotzdem gibt es ein gewisses Risiko für Komplikationen: Statistiken zeigen, dass schwerwiegende Komplikationen bei einer diagnostischen Herzkatheter-Untersuchung bei weniger als 2 Prozent der Patienten auftreten. Bei Patienten mit instabiler Ausgangslage (zum Beispiel Herzinfarkt) steigt das Risiko auf 4 Prozent.²

Zu den häufigsten Komplikationen bei einer Katheteruntersuchung von Herzkranzgefäßen, Herzklappen und Co. gehören Blutungen und Blutergüsse an der Stelle, wo der Katheter eingeführt wird. Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Herzrhythmusstörungen sind dabei ein potenzielles, aber sehr seltenes Risiko. Dasselbe gilt für allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel.

Grundsätzlich kann die Untersuchung im Herzkatheterlabor ambulant erfolgen. Patienten müssen nach dem Eingriff lediglich einige Stunden zur Beobachtung in der Klinik verbleiben. Wird der Katheter über die Leiste eingeführt, müssen Patienten nach dem Eingriff einige Stunden liegen. Fand die Untersuchung eingebunden in eine Therapie (zum Beispiel Setzen eines Stents) statt, werden die Betroffenen stationär aufgenommen und verbleiben für einige Tage zur Beobachtung im Krankenhaus.