

Bei einem Herzschrittmacher handelt es sich um ein elektronisches Gerät, welches als Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit einer langsamen Herzrhythmusstörung (Bradykardie) in Frage kommt. Im Jahr 2020 wurden deutschlandweit rund 73.000 Implantationen von Herzschrittmachern durchgeführt 1.
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Der Schrittmacher besteht aus einem Aggregat und zwei mit Elektroden ausgestatteten Sonden. Diese werden bei einer Operation am rechten Vorhof bzw. an der rechten Herzkammer fixiert. Registriert der Schrittmacher, dass das Herz zu langsam schlägt, senden die Sonden elektrische Impulse an das Herz, um den Muskel zu stimulieren. Die im Gerät verbauten Batterien haben eine Laufzeit von sieben bis zehn Jahren. Danach muss das Aggregat ausgetauscht werden.
Nicht jeder Patient mit einer diagnostizierten Bradykardie, also einem langsamen Herzschlag, benötigt die elektrische Unterstützung des eigenen Herzschlags.
Eine Herzschrittmacher-OP ist heutzutage eine schonende Operation, die keiner Vollnarkose mehr bedarf. In der Regel ist jedoch eine 24-stündige stationäre Überwachung nach der OP erforderlich.
Eine Herzschrittmacher-OP ist heute ein Routineeingriff, der normalerweise nur 60 bis 90 Minuten dauert. Der Patient ist während der Herzschrittmacher-Operation bei Bewusstsein. Lediglich in Ausnahmefällen wird eine Vollnarkose durchgeführt. Der genaue Ablauf wird vor dem Eingriff ausführlich mit dem Patienten besprochen. Er läuft im Regelfall folgendermaßen ab, wobei Abweichungen möglich sind3.

Einige Tage nach der OP sollte der Herzschrittmacher mitsamt der Wunde durch den behandelnden Arzt kontrolliert werden. Eine weitergehende Nachsorge ist normalerweise nicht erforderlich. Für manche Patienten kann ggf. der Aufenthalt in einer Reha-Klinik empfehlenswert sein.
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Die Zahl der Kliniken, die Herzschrittmacher-OPs durchführen, sinkt seit einigen Jahren kontinuierlich. Der Großteil aller Einrichtungen, die den minimal-invasiven Eingriff am Herzen durchführen, implantieren 100 oder weniger Schrittmacher pro Jahr4. In Frage kommen normalerweise nur Kliniken mit einer Abteilung für Kardiologie, in denen erfahrene Kardiologen den Routineeingriff durchführen.
1 Markewitz, Andreas et al. „Jahresbericht 2020 des Deutschen Herzschrittmacher- und Defibrillator-Registers“, 1. Teil, Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG), Berlin, S. 4, https://pacemaker-register.de/wp-content/uploads/Jahresbericht-2020-des-Deutschen-Herzschrittmacher-und-Defibrillatorregister-Teil-1-Herzschrittmacher.pdf (Datum des Zugriffs: 22.03.2023)
2 Wahl-Immel, Yuriko „Erste Herzschrittmacher-OP vor genau 50 Jahren“, ÄrzteZeitung, 06.10.2011, https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Erste-Herzschrittmacher-OP-vor-genau-50-Jahren-343925.html (Datum des Zugriffs: 22.03.2023)
3 Deutsche Herzstiftung e.V. „Herzschrittmacher-OP: ein Routine-Eingriff“, https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzrhythmusstoerungen/herzschrittmacher-und-defibrillatoren/therapie-mit-herzschrittmacher-op(Datum des Zugriffs: 22.03.2023)
4 Markewitz, Andreas a.a. O., S. 5
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