Was ist Venenchirurgie?
Venen sind für den Transport von Blut aus Geweben und Organen zurück zum Herzen verantwortlich. Ist die Funktion der Venenwände oder Venenklappen beeinträchtigt, kann es zu Besenreisern, Krampfadern und im schlimmsten Fall zu „offenen Beinen“ (Ulcus Cruris) kommen. Die Venenchirurgie behandelt diese Erkrankungen mit einem operativen Eingriff.

Welche Venenerkrankungen behandelt die Venenchirurgie?
Die Venen-Gefäßchirurgie behandelt Venenschwächen, die zu Besenreisern, Krampfadern und letztlich zu einer chronischen venösen Insuffizienz (CVI) führen können. Bei dieser Durchblutungsstörung der Unterschenkel oder Füße sind die Gefäße krankhaft erweitert, da die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren. Die größte Gefahr einer unbehandelten CVI ist das offene Bein, das nur durch eine Transplantation mit Haut vom Oberschenkel dauerhaft geschlossen werden kann. Eine Entfernung von Besenreisern erfolgt in der Regel eher aus kosmetischen Gründen.
Wie erfolgt die Diagnostik von Venenerkrankungen?
Der erste Schritt ist immer die Anamnese, bei der die Krankheitsgeschichte, Beschwerden und Risikofaktoren des Patienten ermittelt werden. Anschließend erfolgen Blickdiagnostik und Tastuntersuchung. Bei Bedarf werden bildgebende Verfahren eingesetzt. Hierfür stehen dem Phlebologen (Spezialist für Venenerkrankungen), eine Reihe moderner, schmerzfreier Untersuchungsverfahren zur Verfügung1:
- Lichtreflexions-Rheographie (LRR): Überprüfung der Drainageleistung der Hautgefäße mit Infrarotlicht
- Ultraschall-Doppler-Sonografie: Lokalisierung kranker Venen oder Thrombosen.
- Farbkodierte Duplex-Sonografie: Farbliche Darstellung von Blutfluss und Gefäßen.
- Venenverschluss-Plethysmographie: Messung der Blutkapazität der Venen, die bei Gefäßerkrankungen verändert sein kann.
Welche OP-Verfahren setzt die moderne Venenchirurgie ein?
Je nach Befund können Venen verödet, verschlossen oder entfernt werden. Offene Defekte werden mittels Hauttransplantation abgedeckt. Erfahrene Fachärzte für Phlebologie wenden moderne Techniken an, um ein möglichst ästhetisches Ergebnis für ihre Patienten zu erzielen.
- Lasertherapie (perkutane Lasertherapie), z. B. zur Behandlung kleiner Besenreiser
- Radiofrequenztherapie zur Behandlung von Krampfadern
- Verödung (Sklerosierungstherapie), z. B. bei oberflächlichen Venen
- Venenstrippping (Varizenstripping), zur Entfernung größerer Krampfadern
Wann sollte man eine Klinik für Venenchirurgie aufsuchen?
Schwere und geschwollene Beine nach einem langen Arbeitstag können auf Venenprobleme hinweisen. Wenn Sie viel sitzen oder stehen müssen, belastet das Ihre Venen zusätzlich. Veränderungen an der Haut, z. B. dunkle Flecken, Trockenheit oder Juckreiz können Anzeichen für eine Venenschwäche sein. Auch sichtbare Krampfadern oder Besenreiser können auf tieferliegende Venenerkrankungen hindeuten. Bei diesen Symptomen sollte man seine Venen vom Hausarzt checken lassen. Dieser kann für eine erforderliche Behandlung an die Abteilung einer Klinik für Gefäßchirurgie überweisen.
Woran erkennt man eine gute Klinik für Venenchirurgie?
Gute Kliniken bzw. Fachärzte behandeln ihre Patienten individuell. Neben einer sorgfältigen Anamnese mit Erhebung von Alter, Krankengeschichte und familiärer Belastung in Bezug auf Venenerkrankungen sollten auch mögliche Verfahren zur operativen und konservativen Therapie besprochen werden sowie das Verhalten nach der Operation, um die Venen gesund zu halten. Ein für viele Patienten wichtiger Aspekt ist auch das Thema Narben und Ästhetik. Fragen Sie den Venenchirurgen danach! Spezialisten für Venenchirurgie findet man übrigens nicht nur in „Venen-Kliniken“, die sich auf Gefäßchirurgie spezialisiert haben, sondern auch in kleineren regionalen Krankenhäusern.
FAQs – Häufige Fragen zur Venen-Gefäßchirurgie