EJK Gesundheitsserie im Kiebitz

Zuletzt aktualisiert am 25.05.2021

Strategie gegen Krankenhauskeime

In der Elbe-Jeetzel Klinik Dannenberg finden seit Jahren verschiedene Aktivitäten zur Erhöhung der Sicherheit der Patienten statt. So wurde u.a. ein so genanntes CIRS-Meldesystem eingeführt. Dieses ermöglicht den Mitarbeitenden des Hauses für die Patientensicherheit kritische Situationen anonymisiert an die Verantwortlichen zu melden. Nach Aussage von Pflegedienstleiter Tino Geipel nimmt die Klinik seit 2014 auch am Hand-KISS (Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System) teil. Dadurch kann die Klinik ihre Daten zum Verbrauch von Händedesinfektionsmittel mit anderen Einrichtungen gleicher Größe vergleichen. Als wichtigste Maßnahme zur Verhinderung der Übertragung von Krankheitserregern gilt die Durchführung der Hygienischen Händedesinfektion. Die Klinik beteiligt sich zusätzlich an der „Aktion saubere Hände“. Diese baut sich aus den im Folgenden aufgeführten Elementen auf.

  1. Einführung WHO Modell, „Die fünf Indikationen der Händedesinfektion“
  2. Aktive Unterstützung der Kampagne durch die Klinikleitung
  3. Fortbildungen
  4. Verfügbarkeit von Händedesinfektionsmittel
  5. Messung des Händedesinfektionsmittelverbrauchs
  6. Darstellung der durch die Aktivitäten verbesserten Anwendungshäufigkeit der Händedesinfektion       

            Bild: T. Grommé, beratender Krankenhaushygieniker der Klinik

Krankenhäuser sind gesetzlich zu Dokumentation und Auswertung verpflichtet, z. B. bei Auftreten von Erregern mit besonderen Nichtempfindlichkeiten gegen verschiedene Antibiotika (Resistenzen) und im Krankenhaus auftretenden Infektionen (sog. nosokomiale Infektionen).

Ein weiterer Baustein zur Organisation des Infektionsschutzes ist das Erkennen einer Besiedlung oder Infektion mit Erregern wie z.B. MRSA bei der Aufnahme von Patienten. Geleitet durch einen an Risiken strukturierten Fragebogen werden Patienten, die ein Risiko haben, mit resistenten Keimen besiedelt zu sein, bei der Aufnahme gezielt z.B. durch einen Abstrich des Nasen-Rachenraums untersucht. Dieses Vorgehen wird als „Screening“ bezeichnet und umfasst die häufigsten Erreger mit Resistenzen.

Für einen Teil der positiv getesteten Patienten, hier vor allem bei einer Besiedlung mit MRSA, können im Haus Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden, welche geeignet sind die Besiedlung zu beenden.

Wie in anderen Kliniken, so hält auch die Elbe-Jeetzel-Klinik Dannenberg einen MRE (Multiresistente Erreger) Aufnahmebogen vor, über den verschiedene Risikofaktoren vor einer stationären Aufnahme abgefragt werden. Liegen Risikofaktoren vor, werden die erforderlichen diagnostischen Maßnahmen (Nasen-Rachenabstrich, ggf. Stuhluntersuchungen) veranlasst. Dabei richten sich die Testkriterien nach Veröffentlichungen der KRINKO (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am RKI). Bei geplanten Behandlungen, wie zum Beispiel Gelenkersatzoperationen ergibt sich dadurch die Möglichkeit einer Sanierung vor einer geplanten Operation.

So finden auch in Zeiten der Corona-Pandemie eine Vielzahl zusätzlicher Erfassungen, Maßnahmen und Auswertungen statt, wie die Teilnahme am MRSA-KISS, um den Infektionsschutz der Patienten auf hohem Niveau sicherzustellen.

Im Rahmen der Corona-Pandemie erfolgt eine beratende, unterstützende und z.T. durchführende Tätigkeit, letzteres betrifft insbesondere die Durchführung von COVID-19 Ag Schnelltests. Dazu kommen regelmäßige Schulungen z.B. zur fachgerechten Nutzung der PSA (persönliche Schutzausrüstung) und zu weiteren Themen rund um die Corona Problematik.

B. Heicappell Krankenschwester/Hygienefachkraft

M. Hollack Gesundheits- und Krankenpfleger/Hygienefachkraft in WB

Beide in der Elbe-Jeetzel-Klinik tätig.



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